Bei einem Fotoshooting ist es nicht nur wichtig, dass dudich wohl fühlst, sondern vor allem auch dein Model. Denn es gibt nichts schlimmeres als ein frustriertes oder demotiviertes Model. In diesem Beitrag gebe ich dir Tipps und Ratschläge, damit dein Fotoshooting ein Erfolg wird.
Als erstes solltest du dich selbst fragen, was dir helfen würde, dich in der jeweiligen Situation wohl zu fühlen. Denn über das Reflektieren der eigenen Wünsche und Bedürfnisse gelingt es meist auch viel besser, sich in die Gefühlswelt des Gegenübers hinein zu versetzen. Und dabei ist es ganz egal, ob es hier um ein Casting, ein Vorgespräch oder das Fotoshooting selbst geht. Wohl fühlen steht in allen Lebensbereichen an oberster Stelle.
Erstkontakt
Beim Telefongespräch lächeln
Klingt komisch, wird aber von professionellen Telefonverkäufern und Callcentermitarbeitern schon seit Jahren eingesetzt. Denn ein zum Lächeln geformter Mund lässt die Worte in einer ganz anderen Sprachmelodie erklingen. Außerdem ist schon lange wissenschaftlich erwiesen, dass man sich selbst auch besser fühlt, wenn man mit dem Mund ein Lächeln formt. Solltest du dich vor dem Telefonat nicht so gut fühlen, wie wäre es denn mal, wenn du dich einfach 10min im Spiegel selbst anlächelst? Probier es doch mal aus und schreibe einen Kommentar, was geschah. Es klingt albern, aber es wirkt.
Im Internet eine vernünftige Schreibweise wählen
Ich finde es absolut schrecklich wenn mir jemand in dieser eigenartigen Chatsprache schreibt, die weder Groß- & Kleinschreibung kennt, noch Satzzeichen wie Punkt und Komma. Vor allem aber, bei der ich nach jedem Satz einen Smilie finde.
Wie man richtig schreibt, haben wir alle in der Schule gelernt. Zeigen wir unserem Gegenüber, dass wir aufgepasst haben.
Und ein Smilie hier und da an der richtigen Stelle ist natürlich immer in Ordnung.
Im (Vor-)Gespräch
Grundsätzlich solltest du immer mit einer positiven inneren Einstellung in das Gespräch gehen.
Ein angenehmer Ort, wie ein gemütliches Café oder eine stilvoll eingerichtete Bar, schaffen auch immer eine entspannte Stimmung. Gern kannst du auch das Model fragen wo es sich gern treffen möchte und ihr vereinbart dort einen Termin.
Ein aufrichtiger und ehrlicher Blickkontakt kommt immer gut an. Du solltest nur darauf achten, dass du nicht glotzt oder starrst. Denn das kann sich für dein Gegenüber schnell unangenehm anfühlen.
Höre deinem Model interessiert zu und vor allem lass es ausreden. Frag nach wenn du etwas nicht verstehst oder dir eine Sache unklar ist. Fragen sind ein Zeichen von Interesse am Gegenüber. Es sollte aber auch dezent beim Nachfragen bleiben und nicht in einem Verhör enden.
Im Gespräch solltest du auch stets bei dir selbst bleiben. Denk bitte daran, Ich-Botschaften zu senden und nicht zu verallgemeinern. Denn jede Erfahrung und Sichtweise ist nur deine eigene Erfahrung und Sichtweise. Andere Menschen können andere Dinge erfahren haben, die ebenso gültig sind.
Weniger Gutes Beispiel:
Du musst aber auch zu deinem Wort stehen, wenn du jetzt zusagst und nicht auch Stunden später kommen, wie das die anderen Models immer machen.
Besseres Beispiel:
Ich habe leider sehr oft die Erfahrung gemacht, dass es die Modelle nicht so mit der Pünktlichkeit hatten. Daher würde es mich sehr freuen, wenn du rechtzeitig zum Treffpunkt kommst, damit wir pünktlich beginnen können.
Beim Shooting
Sorge auch hier für eine entspannte Atmosphäre. Eine angenehme Raumtemperatur ist dabei genau so wichtig wie eine Möglichkeit für das Model sich umzuziehen. Eine saubere Toilette ist selbstverständlich.
Wenn du vorher einfach etwas mehr Zeit einplanst für 10 Minuten Smalltalk, wird das die Stimmung des Models positiv beeinflussen und sie hat Zeit erst einmal anzukommen.
Klare Anweisungen sind dem Model lieber als irgend ein Gerede um den heißen Brei. Die Anweisungen sollten freundlich, aber bestimmt sein. Wenn euer Model etwas nicht möchte, wird es euch das schon sagen.
Weniger Gutes Beispiel:
Also … ähm … vielleicht könntest du ja den Arm da noch ein bisschen weiter so drehen. Und wenn es ok ist, wäre es toll, wenn du den Kopf jetzt noch ein Stückchen weiter drehst.
Besseres Beispiel:
Dreh bitte den linken Arm etwas mehr zu mir. Und den Kopf noch etwas nach Links drehen.
(Da manche Menschen Probleme mit Rechts- und Links-Ansagen haben, sprich hier lieber Orientierungspunkte im Raum an. Wie beispielsweise den Arm zur Tür, zur Lampe, zum Fenster, zu dir zu strecken.)
Leg immer mal wieder Pausen ein, in denen sich das Model aufwärmen, etwas trinken oder eine Zigarette rauchen kann. Beispielsweise wenn ein Set erfolgreich abgeschlossen ist, ist ein guter Zeitpunkt für eine Pause.
Wenn du hinter deiner Kamera verstummst, verunsichert das dein Model, sollte es nicht ein Profi sein. Eine lockere und freundliche Kommunikation das ganze Shooting hinweg, schafft Vertrauen und lockert jede Arbeitsminute enorm auf.
Über ein paar positive Worte freut sich jeder Mensch. Das heißt, sag deinem Model immer wieder, wenn es etwas sehr gut macht und dir etwas gefällt. Gerade bei Anfängern sage ich die lobenden Worte immer lieber einmal mehr, auch wenn es gerade keinen Grund zum Loben gibt.
Das heißt natürlich nicht, dass du das Blaue vom Himmel loben sollst. Gibt es ein paar Dinge zu verbessern, dann formuliere das sachlich und freundlich.
Allgemein gilt
Egal in welcher Form du mit deinem Model kommunizierst, du solltest deine Botschaften immer positiv formulieren. Also „Hinzu-Botschaften“. Es sollte stets das positive Ziel im Fokus stehen und nicht der Aspekt, der vermieden werden soll.
Weniger Gute Beispiele:
Steh mal nicht so steif da.
Dreh dich mal nicht so weit zur Seite.
Mach mal nicht so ein ernstes Gesicht.
Sitz mal nicht so krumm da.
Bessere Beispiele:
Steht doch mal bitte etwas lockerer.
Bleib mit dem Körper ganz gerade zur Kamera stehen.
Denk an etwas, das dir Freude bereitet, damit du freundlicher schaust.
Setz dich bitte richtig aufrecht.
Wenn du stets eine positive Körpersprache hast, sendest du auch non-verbale Signale, die deinem Model helfen sich wohl zu fühlen. Nonverbale Signale, die sympathisch wirken und zu einer positiven Gesprächsatmosphäre beitragen, sind beispielsweise Blickkontakt, Lächeln, eine dem Gegenüber zugewandte Körperhaltung und ein warmer und freundlicher Klang der Stimme.
Allerdings ist es klar, dass es nichts nützt, wenn du versuchst diese Signale künstlich zu senden. Wenn du dich unwohl fühlst, ergründe warum dies so ist und beende lieber das Gespräch rechtzeitig.
Hilfreich ist es natürlich auch immer die Körpersprache seines Models im Blick zu haben. Ein Körper sagt über das derzeitige Befinden eines Menschen viel mehr aus als Worte.