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Das “Geheimnis” für gute Fotos

Gibt es ein Geheimnis für gute Fotos? Ein Patentrezept? Oder zumindest eine Orientierung?

Was macht eigentlich den Unterschied zwischen einen geglücktem und einem missglückten Foto aus? Warum sind manche Bilder wirkungsvoller als andere und ziehen uns in ihren Bann? Gibt es ein Patentrezept für gute Fotos? Wenn ja, wie heißt es?

Natürlich ist jede Betrachtung eines Fotos subjektiv und Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Doch warum gibt es Fotografien, die über die Jahre hinweg nichts an ihrer Faszination verlieren und trotz der vielen subjektiven Wahrnehmungen und der vielen Geschmäcker die meisten Menschen berühren?

Für mich liegt die Antwort nahe, denn all diese Fotos beinhalten vier verschiedene Ebenen, die in sich stimmig sind und die im Zusammenspiel eine Symbiose ergeben, die wirkungsvoll ist.

Es ist wie bei einem guten Rezept. Wenn man eine richtig gute Kartoffelsuppe machen möchte, dann reicht das Wissen darum, dass Kartoffeln, Wasser und Salz dazugehören, alleine nicht um ein schmackhaftes Süppchen zu erzielen. Es geht also nicht nur darum die Zutaten zu kennen – denn diese sind kein Geheimnis – es geht vor allem darum, die Zutaten im richtigen Maße zu dosieren. Und natürlich kommt es stets auf die Qualität der Zutaten an. Je besser diese, je besser auch der Geschmack des Essen, bzw. in unserem Falle die Qualität des Fotos.

Diese Zutaten sind die folgenden:

  1. DESIGN
    Beim Design geht es um die Geometrie des Fotos. Es geht um Formen, Strukturen und Linien. Es geht um den goldenen Schnitt und die Farbpsychologie. Es geht um das Format und den Ausschnitt.
  2. EMOTION
    Wenn ich Emotionen nenne, geht es um das, was uns durch unsere Augen hindurch, in unseren Herzen oder in unserem Bauch berührt. Es ist das was uns schmunzeln oder trauern lässt. Es ist das, was uns immer wieder hinschauen lässt.
  3. MOMENT
    Der Moment ist dann der entscheidende Augenblick, in denen der Fotograf entscheidet, den Auslöser zu betätigen. Es ist vielmehr ein »Geschehenlassen«. Es ist dieser sagenumwobene magische Augenblick. 
  4. INFORMATION
    Die Information vermittelt uns die Geschichte oder die Fakten eines Bildes. Was gibt es für eine Botschaft? Welche Geschichte steht hinter dem Foto? Was beweist dieses Foto? Was stellt es in Frage? Welche Haltung vertritt der Fotograf?

Wenn wir als Fotograf immer diese vier Grundsäulen vor Augen halten, haben wir damit ein mächtiges Werkzeug in der Hand. Wir haben eine Art Schablone, die wir als Raster über jede neue Bildidee stülpen können. Wenn wir eine Idee verwirklichen halten wir uns einfach diese vier Aspekte vor Augen. Wir machen uns zu jedem einzelnen Punkt Gedanken. Es muss für den Anfang nichts sonderlich ausgefeiltes sein, dazu kann man später übergehen. Man sollte mit einfachen Dingen beginnen.

Meist ist auch einer von diesen Punkten schon gegeben durch die Idee, die man umsetzen möchte. Entweder gibt es bereits eine grafische Vorstellung (DESIGN), oder man weiß das Gefühl (EMOTION), das man transportieren möchte – oder aber es gibt bereits die Geschichte (INFORMATION). Der Moment ist natürlich nur in wenigen Ausnahmen (in der Menschenfotografie) plan- & berechenbar und bleibt immer der überraschende Aspekt, der es nie langweilig werden lässt.

Manchmal sind auch nicht 100% aller Anforderungen erfüllt. Das ist auch nicht immer nötig. Oftmals gibt es auch einfach formal schöne Fotos, ohne die Information oder die Emotion dazu. Das ist auch vollkommen in Ordnung. Wenn man die bewusste Entscheidung trifft, dass die beiden Ebenen für die Wirkung des Fotos nicht notwendig sind, ist das doch völlig legitim sie wegzulassen. Man sollte es nur nicht unbedingt auf Dauer als Ausrede für die eigene Ideenlosigkeit nutzen.

Deswegen ist meine Empfehlung: die vier Punkte genau anzuschauen, welcher der Punkte das Bild bestimmt und welche anderen Punkte diesen noch unterstützen können. 

 

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Christian Zenker

    Spannender Einstieg in den Artikel, leider ist allerdings die “Pflicht” für ein Daumen nach oben der Punkt warum ich im Nachgang den RSS Feed für diese Seite deabonieren werde.
    Ein Hinweis finde ich gut und wichtig. Eine Pflicht finde ich – für mich – unangenehm und werde daher diese Seite – wenn auch bis Dato sehr gute Blogbeiträge – nicht mehr Besuchen.

  2. Mario Schlebe

    Ich schließe mich dem Christian Zenker an. Die Artikel fand ich bisher meistens ziemlich gut, aber eine “Like-Pflicht”, um diese lesen zu dürfen finde ich befremdlich, um es mal nett auszudrücken. Schade.

  3. Lisa

    Ich stimme den vorherigen Kommentatoren voll zu. Ich würde den Artikel gerne lesen, aber jetzt gibt es keine Lust. Deshalb empfehle ich diesen Blog, hier ist alles öffentlich zugänglich. http://fixthephoto.com/blog/

  4. Vielen Dank für eure offene Kritik. Diese nehme ich mir natürlich gern zu Herzen. Der Beitrag ist jetzt wieder öffentlich und steht jedem zur Verfügung.

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